Die Zahlen sind alarmierend: Mehr als die Hälfte der Deutschen sind mit der Demokratie im bevölkerungsreichsten EU-Land unzufrieden. Das ist der schlechteste Wert, den die Leipziger Autoritarismus-Studie seit 2006 ermittelt hat. Die Wahlergebnisse in Thüringen und Sachsen zeigen, dass die Auswirkungen dieser Unzufriedenheit fatal sind. Hier bekam die AfD jeweils (mit) die meisten Stimmen. Das Oberverwaltungsgericht Münster sieht in der AfD Bestrebungen, die gegen das Prinzip der Demokratie gerichtet ist.

Umso dringlicher stellt sich die Frage: Woher kommt die Unzufriedenheit mit der Demokratie? Was läuft falsch? Was lässt sich womöglich besser machen? – Antworten auf diese Fragen soll der Aufsatzwettbewerb des KKV bringen, der sich deutschlandweit an Oberstufenschüler katholischer Gymnasien und Schüler katholischer Berufskollegs richtet.

Der KKV stellt Schülerinnen und Schüler die Frage: „Ist unsere Demokratie in Gefahr?“ Josef Ridders erklärt als Bundesvorsitzender des KKV: „Die politischen Landschaften ändern sich rasant und es scheint, als ob das Vertrauen in unsere demokratischen Prozesse immer mehr ins Wanken geraten. Deshalb war für uns schnell klar, dass sich der diesjährige Wettbewerb mit der Demokratie beschäftigen muss – zumal die letzten Wahlen gezeigt haben, dass gerade junge Menschen für radikales Gedankengut offen sind.“

In Thüringen war die AfD bei den Jugendlichen und jungen Erwachsen (unter 30 Jahre) ebenso stärkste Partei wie bei der Wahl in Sachsen. „Die radikalen Kräfte sprechen über Social-Media-Plattformen wie TikTok gezielt junge Menschen an, um sie mit billigen Parolen und bewussten Falschinformationen für sich zu gewinnen: Nachweislich tun sie das mit großem Erfolg. Als KKV wollen wir einen Beitrag leisten, um dieser erschreckenden Entwicklung entgegenwirken. Wir sind froh darüber, dass wir mit Alt-Bundespräsidenten Christian Wulff einen prominenten und äußerst glaubhaften Unterstützer für unseren Wettbewerb finden konnten.“

Der Alt-Bundespräsident hatte in einem Interview für die Herbst-Ausgabe der „Neuen Mitte“ betont: „Unsere Demokratie ist von außen durch jene gefährdet, die mit Repression und Unterdrückung reagieren, die internationale Vereinbarungen missachten und Macht statt Recht walten lassen wollen. Die Demokratie ist aber auch von innen durch jene gefährdet, die sie zu lange als selbstverständlich und automatisch garantiert wahrgenommen haben.“ Christian Wulff wird die Preise – insgesamt sind Geldpreise in Höhe von 2.000 Euro ausgelobt – persönlich an die Gewinner überreichen. Einsendeschluss für die Beitrage ist der 31. Januar 2025.

Jüngere Schüler (Unter- und Mittelstufe) klärt der KKV mit einer Broschüre über die Vorzüge und Möglichkeiten politischer Mitbestimmung auf. Die Broschüre (36 Seiten) trägt den Titel: „Demokratie ist nichts für Vollpfosten – Mykola checkt’s?“ In dem Heft werden die wichtigsten Organe und Ämter in der Bundesrepublik Deutschland ebenso mit einfachen Worten beschrieben wie die Mitgestaltungsmöglichkeiten vor Ort. Ein Lexikon erklärt die wichtigsten Begriffe zur Demokratie in Deutschland.

„So ist die Broschüre auch ein hervorragendes Nachschlagewerk für die Arbeit im Unterricht“, betont der KKV-Bundesvorsitzende Josef Ridders. Durch bunte Grafiken und zahlreiche Rätselaufgaben werden die einzelnen Themen ansprechend und kurzweilig für die Schülerinnen und Schüler aufbereitet. Die Hefte können zum Selbstkostenpreis von 3,50 Euro (pro Stück) in der Bundesgeschäftsstelle des KKV bestellt werden.

Einen schnellen Einblick in die Broschüre gibt es im Internet unter https://ebooks.conversioedition.de/books/jbek/


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