KKV kritisiert Kommunen scharfBundesvorsitzender Josef Ridders fordert umgehende lokale Aktionspläne und praktische Hilfen

E S S E N . Der KKV – Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung – übt scharfe Kritik an der Mehrzahl der deutschen Kommunen, die angesichts der dramatisch zunehmenden Hitzewellen noch immer keine oder unzureichende Hitzeaktionspläne (HAPs) vorweisen können. Bundesvorsitzender Josef Ridders fordert die Kommunalpolitik auf, ihrer Verantwortung umgehend gerecht zu werden und konkrete Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung zu realisieren.

„Es ist inakzeptabel, dass der Hitzeschutz in Deutschland zu einer Art Postleitzahlenlotterie verkommt“, erklärt Josef Ridders, Bundesvorsitzender des KKV. „Während einige Vorreiterstädte bereits umfassende Pläne umsetzen, hinken vielerorts die Kommunen fatal hinterher. Die steigende Zahl hitzebedingter Erkrankungen und Todesfälle ist ein deutliches Warnsignal, das nicht ignoriert werden darf. Wir brauchen jetzt flächendeckend eine Politik, die das Leben ihrer Bürger schützt – und zwar konkret!“

„Es ist inakzeptabel, dass der Hitzeschutz in Deutschland zu einer Art Postleitzahlenlotterie verkommt.“

Der KKV fordert die Kommunen auf, schnellstmöglich lokale Hitzeaktionspläne aufzustellen und praktische Hilfen für die Bevölkerung zu implementieren. Dazu gehören insbesondere das großflächige Aufstellen von öffentlich zugänglichen Trinkwasserspendern, die Schaffung und Kartierung von kühlen Schutzräumen in öffentlichen Gebäuden sowie die Entwicklung von effektiven Warnsystemen und Informationskampagnen, die alle Bevölkerungsgruppen erreichen.

Im Blickpunkt allen Handelns muss nun der Schutz besonders vulnerabler Gruppen wie älterer Menschen, Kinder und kranker Menschen stehen. Diese Gruppen sind den extremen Temperaturen am stärksten ausgesetzt und benötigen niedrigschwellige und leicht zugängliche Hilfsangebote.

„Wir bitten die katholische und evangelische Kirche, ihre Verantwortung im Sinne der christlichen Nächstenliebe wahrzunehmen und ihre von Natur aus kühlen Kirchenräume kurzfristig – wo noch nicht geschehen – als ‚Hitzeschutzräume‘ zur Verfügung zu stellen“

Gleichzeitig appelliert der KKV an die Kirchen: „Wir bitten die katholische und evangelische Kirche, ihre Verantwortung im Sinne der christlichen Nächstenliebe wahrzunehmen und ihre von Natur aus kühlen Kirchenräume kurzfristig – wo noch nicht geschehen – als ‚Hitzeschutzräume‘ zur Verfügung zu stellen“, so Ridders. „Diese Orte können eine einfache, aber lebensrettende Zuflucht bieten, wenn die Hitze unerträglich wird. Es ist unsere gemeinsame Pflicht, den Schwächsten in unserer Gesellschaft beizustehen.“