KKV Greven feiert Patronatsfest

G R E V E N . Es sind diese besonderen Tage im Dezember, die eine Gemeinschaft spürbar machen. Wenn draußen die kühle Winterluft den Atem sichtbar macht, rücken die Menschen drinnen umso enger zusammen. Für die KKV Ortsgemeinschaft Greven ist das Patronatsfest weit mehr als ein Termin im Kalender – es ist der Herzschlag ihres Vereinslebens, ein Moment des Innehaltens zwischen Tradition und lebendiger Gegenwart.

Zahlreiche Mitglieder waren am vergangenen Sonntag der Einladung gefolgt, um diesen Tag gemeinsam zu begehen. Der Auftakt war, ganz im Sinne des Verbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, geistlicher Natur. In der Pfarrkirche St. Martinus zelebrierte Pfarrer Michael Mombauer, der Geistliche Beirat der Ortsgemeinschaft, die Heilige Messe. In einer Zeit, die oft von Hektik geprägt ist, bot der Gottesdienst jenen Raum für Besinnung, den viele im Alltag vermissen.

Vom Altar zur Begegnung

Nach dem Gottesdienst verlagerte sich das Geschehen ins „Haus der Begegnung“ – ein Name, der für diesen Tag kaum passender hätte gewählt sein können. Beim gemütlichen Beisammensein und einem gemeinsamen Mittagessen wurde das gelebt, was den KKV im Kern ausmacht: der persönliche Austausch, das Lachen über alte Anekdoten und das Schmieden neuer Pläne.

Der Vorsitzende Josef Ridders ergriff das Wort und schlug in seiner Begrüßung eine Brücke zwischen dem Nikolausfest und dem Selbstverständnis des Verbandes. Er hob hervor, dass dieser Tag für Außenstehende oft nur Folklore sei: „Für die Kinder ist das der Tag der gefüllten Stiefel. Aber für uns, für den KKV, hat dieser Tag eine viel tiefere Bedeutung.“

Warum St. Nikolaus unser Patron ist

Ridders nutzte die Gelegenheit, um an die Wurzeln des Verbandes zu erinnern, und stellte eine zentrale Frage in den Raum: „Der Heilige Nikolaus ist traditionell der Schutzpatron der Kaufleute. Warum? Nicht, weil er reich war. Sondern weil er seinen Reichtum nicht als Privileg sah, sondern als Verpflichtung.“

Eindringlich schilderte Ridders das Handeln des Heiligen: „Er sah die Not – die Legende mit den goldenen Kugeln erzählt davon – und er handelte. Er wartete nicht auf einen Antrag oder einen Beschluss. Er half.“ Damit sei Nikolaus das Urbild dessen, was den KKV anstrebe: den „Ehrbaren Kaufmann“, der wirtschaftlichen Verstand mit sozialem Herz verbinde.

In diesem Kontext prägte Ridders den Begriff des „WertWerkers“: „Ein WertWerker schafft Werte durch Arbeit. Und ein WertWerker schätzt Werte – durch Menschlichkeit“, so der Vorsitzende.

Ein Leben für die Gemeinschaft

Dass diese Haltung in Greven gelebt wird, zeigte der Höhepunkt des Festes: die Ehrung langjähriger Mitglieder. Besonderer Applaus galt Günter Denz, der für stolze 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde und die Auszeichnung persönlich entgegennahm.

Doch der KKV vergaß auch jene nicht, die aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen konnten. In Abwesenheit wurden Rudolf Lauscher und Helga Elshof für ebenfalls 60 Jahre Treue geehrt. Eine fast unglaubliche Zahl von 70 Jahren Mitgliedschaft erreichte Albert Köchling.

Das Patronatsfest endete so, wie es begonnen hatte: in einer Atmosphäre der Verbundenheit. Es war eine Feier, die zeigte, dass der KKV Greven auch im Jahr 2025 ein lebendiger Ort für christliche Werte ist – getragen von Menschen, die nicht auf Anträge warten, sondern handeln. Oder wie Josef Ridders es abschließend formulierte: „Heute haben wir wieder gespürt, dass wir nicht nur Mitglieder in einer Liste sind, sondern eine Gemeinschaft, die trägt.“