Podiumsgespräch beim KKV Monheim zur Kommunalwahl

Monheim am Rhein – Anfang Juli lud die KKV Ortsgemeinschaft Monheim am Rhein im Baumberger Bürgerhaus zu einem Podiumsgespräch zur Kommunalwahl ein. Unter der Moderation ihres Vorsitzenden Herbert Süß verfolgten rund 120 Bürgerinnen und Bürger die Debatte zwischen den Bürgermeisterkandidaten Lucas Risse (Peto) und Sonja Wienecke (parteilos, unterstützt von CDU, Grünen, SPD und FDP).

Herbert Süß eröffnete die Veranstaltung: „Es ist uns als KKV ein besonderes Anliegen, den Bürgerinnen und Bürgern eine Plattform zu bieten, auf der sie sich direkt und umfassend über die Positionen der Kandidaten informieren können. Eine informierte Wahl ist das Fundament unserer Demokratie.“

Nach kurzen Biografien konzentrierte sich das Gespräch auf die Haushaltspolitik. Sonja Wienecke betonte ihre Erfahrung in Haushaltskonsolidierungen und plädierte für eine stärkere Rolle der Kämmerei bei Vorschlägen. Lucas Risse korrigierte ihre Zahlen zur Pro-Kopf-Verschuldung und den Gesamtschulden, die deutlich niedriger seien als von ihr dargestellt. Wienecke hielt dagegen, dass sich die höheren Zahlen auf den Gesamtkonzern bezögen und forderte einen ehrlicheren Umgang mit Risiken: „Spar, wenn du kannst – nicht, wenn du musst.“

Risse verteidigte das Monheimer Modell der Stadtentwicklung über städtische Gesellschaften, die Wohnungsbaugesellschaft und MEGA seien rentabel. Unprofitable Bereiche wie ÖPNV oder Mona Mare seien Daseinsvorsorge. Sonja Wienecke forderte eine genauere Prüfung der Tochtergesellschaften und mehr Transparenz.

Bei der Mobilität verteidigte der PETO-Kandidat die Einsparungen im Busverkehr, versicherte aber die Anbindung neuer Wohngebiete und den Erhalt des autonomen Busses. Seine Gegenkandidatin sah diesen kritisch und wies auf bereits jetzt schwer erreichbare Bereiche in Baumberg hin.

Der geplante Bayer-Campus südlich von Monheim war ebenfalls ein Thema. Sonja Wienecke äußerte Bedenken wegen der Grünflächenbelastung. Risse stellte klar, dass die Fläche Bayer gehöre und die Stadt die Nutzung nicht verweigern könne, wenn Auflagen erfüllt seien.

Die Innenstadtentwicklung beleuchtete Risse mit einem Konzept für Handel, Wohnraum und Aufenthaltsqualität. Die gemeinsame Kandidatin von CDU, Grüne, SPD und FDP forderte mehr Grünflächen für Schatten und Verweilmöglichkeiten.

Der Umbau der Mack-Pyramide war ein weiterer Streitpunkt. Sonja Wienecke distanzierte sich davon als falsches Signal in finanziell schwierigen Zeiten. Lucas Risse verteidigte die Kunstinstallation als haushaltsneutral, da sie kreditfinanziert sei und sich durch Mieteinnahmen und Gewerbesteuern decke. Seine Aussage führte zu Gelächter, woraufhin Risse das Diskussionsniveau kritisierte und den Künstler verteidigte.

Zum Abschluss ging es um die Zusammenarbeit im Stadtrat. Sonja Wienecke betonte ihren Wunsch nach einem respektvollen Miteinander. Lucas Risse bekräftigte, dass die Peto ihre Wahlversprechen erfüllt habe und ihre Positionen offen vertreten werde.

Herbert Süß resümierte: „Das Podiumsgespräch hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig der direkte Austausch ist. Es wurde deutlich, dass die bevorstehende Wahl eine Entscheidung über die Prioritäten und die zukünftige Ausrichtung unserer Stadt sein wird. Wir sind stolz darauf, diesen wichtigen Beitrag zur politischen Meinungsbildung geleistet zu haben.“

Die Entscheidung am 14. September wird somit nicht nur über Personen, sondern über die zukünftige Entwicklung Monheims entscheiden. Lucas Risse steht für die Kontinuität des bisherigen Peto-Kurses, während Sonja Wienecke für eine kritischere, sparsamere und breiter abgestützte Politik wirbt. Die KKV Ortsgemeinschaft Monheim am Rhein dankte abschließend allen Beteiligten und Besuchern für den offenen Dialog und das Interesse.