Aus der NEUEN MITTE 02-2025

Liebe KKVerinnen und KKVer, liebe Leserinnen und Leser.

In unserer schnelllebigen Zeit, die oft von Rationalität, Effizienz und digitaler Kommunikation geprägt ist, verlieren wir manchmal den Blick für etwas, das uns als Menschen zutiefst auszeichnet und verbindet: die Empathie. Sie ist die Fähigkeit, die Gefühle, Gedanken und Motivationen anderer zu erkennen, zu verstehen und zu teilen. Kurz gesagt: Empathie ist die Fähigkeit, sich in die Lage eines anderen hineinzuversetzen.

Ein wunderschönes Zitat des französischen Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry bringt es auf den Punkt: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Dieses Zitat ermutigt uns, über das Offensichtliche hinauszublicken und uns auf das zu konzentrieren, was wirklich zählt – die menschliche Verbindung.

Doch was hat Empathie mit unserer Arbeit im KKV und unserem christlichen Selbstverständnis zu tun? Sehr viel! Christlichkeit ist im Kern eine Religion der Nächstenliebe. Sie fordert uns auf, nicht nur für uns selbst zu leben, sondern uns aktiv um unsere Mitmenschen zu kümmern, ihre Bedürfnisse zu sehen und ihnen beizustehen. Jesus Christus selbst lebte uns Empathie in seiner reinsten Form vor, indem er sich den Schwachen, den Ausgegrenzten und den Leidenden zuwandte und ihre Not zu seiner eigenen machte.

Empathie ist somit die Brücke zwischen unserem Glauben und unserem Handeln in der Welt. Sie ermöglicht es uns, die Herausforderungen unserer Gesellschaft – sei es im sozialen Miteinander, in der Arbeitswelt oder in der Politik – nicht nur intellektuell zu erfassen, sondern auch emotional zu durchdringen. Nur wenn wir die Perspektive des anderen einnehmen, können wir wirklich fundierte und gerechte Entscheidungen treffen.

Als KKV setzen wir uns für eine soziale und gerechte Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ein, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Dabei ist Empathie kein weicher Faktor, sondern eine entscheidende Kompetenz. Sie hilft uns, als Verband die Anliegen der Menschn besser zu verstehen, auf die Bedürfnisse von Arbeitnehmern und Unternehmern einzugehen und Lösungsansätze zu entwickeln, die das Gemeinwohl fördern. Empathie befähigt uns, Brücken zu bauen, Dialoge zu führen und Vorurteile abzubauen.

Genau hier schließt sich der Kreis zu unserem Slogan, der den KKV nach dem gelungenen Bundesverbandstag in Paderborn für die nächsten beiden Jahre begleiten wird: „Menschen.Wertvoll.Verbinden.“ Dieser Satz bringt auf den Punkt, wofür wir stehen und wofür wir uns einsetzen. Wir möchten die Menschen – ob Mitglieder oder Mitmenschen in der Gesellschaft – in ihrer ganzen Würde und mit ihren individuellen Bedürfnissen wahrnehmen. Wir möchten ihren Wert erkennen und hervorheben. Und wir möchten sie verbinden: durch Dialog, durch gemeinsames Engagement und durch die gelebte Empathie, die uns als christlich-sozialer Verband auszeichnet.

Ich lade Sie herzlich ein, sich mit uns auf diese Reise zu begeben und die Kraft der Empathie neu zu entdecken. Lassen Sie uns gemeinsam dazu beitragen, dass das Wesentliche in unserer Gesellschaft wieder sichtbarer wird und wir so den Slogan „Menschen.Wertvoll.Verbinden.“ mit Leben füllen.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr / Euer

Josef Ridders
KKV-Bundesvorsitzender