Stabwechsel an der Pader – Blick voraus auf die Drei-Flüsse-Stadt / 93. KKV-Bundesverbandstag findet vom 30. April bis 2. Mai 2027 statt

Paderborn hat seine Pforten geschlossen, der 92. Bundesverbandstag des KKV ist Geschichte. Drei Tage intensiver Diskussionen, wegweisender Beschlüsse und inspirierender Begegnungen fand in der ostwestfälischen Bischofsstadt ihren würdigen Abschluss. Doch während die letzten Teilnehmer die Heimreise antraten und die Eindrücke der Paderstadt verarbeiteten, blickte die KKV-Spitze bereits in die Zukunft – genauer gesagt, nach Bayern, in die Drei-Flüsse-Stadt Passau. Josef Ridders, der Bundesvorsitzende, und Prof. Georg Steiner, der Vorsitzende des KKV Bayern, verkündeten gemeinsam am Abschlusstag des Verbandstages, dass Passau in zwei Jahren, im Jahr 2027, der Gastgeber des 93. Bundesverbandstages sein wird. Ein symbolischer Stabwechsel, der nicht nur geografisch, sondern auch inhaltlich spannende Parallelen und Kontraste bereithält.

Auf den ersten Blick mögen Paderborn und Passau ungleiche Geschwister sein. Die eine im Herzen Westfalens, geprägt von den Quellen der Pader und einer langen Geschichte als Fürstbistum und Universitätsstadt. Die andere im Südosten Bayerns, an der Grenze zu Österreich, wo Donau, Inn und Ilz sich vereinen und eine unvergleichliche Flusslandschaft schaffen. Doch bei näherer Betrachtung offenbaren sich erstaunliche Gemeinsamkeiten, die den Übergang von einem Bundesverbandstag zum nächsten reizvoll gestalten.

Beide Städte sind tief in ihrer christlichen Tradition verwurzelt. Paderborn, mit dem Dom als sichtbares Zeichen einer tausendjährigen Kirchengeschichte, war und ist ein Zentrum kirchlichen Lebens. Ebenso ist Passau, auch Bischofsstadt, seit über tausend Jahren ein wichtiger Knotenpunkt des Katholizismus an der Donau mit großer Ausstrahlung nach Südosteuropa. Der imposante St. Stephansdom mit der größten Kirchenorgel der Welt zeugt von dieser tiefen Verwurzelung und zieht Pilger und Besucher gleichermaßen an. Die geistige Auseinandersetzung mit christlichen Werten und ihre Relevanz für die Gesellschaft, ein Kernanliegen des KKV, findet in beiden Städten eine fruchtbare Basis. „Paderborn hat uns mit seiner historischen Tiefe und seiner Offenheit begeistert“, resümierte Josef Ridders nach dem Verbandstag. „Doch nun freuen wir uns auf Passau, das uns mit seiner einzigartigen Atmosphäre neue Impulse geben wird.“

Auch die Rolle als Bildungsstandorte verbindet Paderborn und Passau. Paderborn beherbergt eine renommierte Universität und zahlreiche weitere Bildungseinrichtungen. Passau ist ebenfalls Heimat einer lebendigen Universität, die besonders für ihre juristischen, wirtschaftswissenschaftlichen und kulturwissenschaftlichen Fakultäten bekannt ist und Studierende aus aller Welt anzieht. Diese intellektuelle Lebendigkeit ist ein ideales Umfeld für die thematischen Schwerpunkte des KKV, der sich stets der Verbindung von Glaube, Beruf und Gesellschaft widmet.

Prof. Georg Steiner, der Vorsitzende des KKV Bayern, betonte die Bedeutung Passaus als Veranstaltungsort: „Wir sind ungemein stolz, den 93. Bundesverbandstag in Passau ausrichten zu dürfen. Die Stadt bietet nicht nur eine atemberaubende Kulisse, sondern ist auch ein Ort des Dialogs und der Begegnung. Die Lage an der Grenze, das Zusammentreffen dreier Kulturen – das spiegelt unsere KKV-Idee von Offenheit und internationaler Verständigung wunderbar wider.“

Passau – Wo drei Flüsse sich küssen und Geschichte lebendig wird

Mit der Entscheidung für Passau rückt eine Stadt in den Fokus des KKV, die zu Recht als eine der schönsten und geschichtsträchtigsten Städte Deutschlands gilt. Passau, oft als „Dreiflüssestadt“ oder „Bayerisch Venedig“ bezeichnet, verdankt seinen Beinamen der einzigartigen geografischen Lage. Hier, am Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz, entsteht ein faszinierendes Naturschauspiel. Besonders beeindruckend ist das Aufeinandertreffen der unterschiedlich gefärbten Gewässer: Das grünliche Wasser der Donau, das bräunliche des Inns, der aus den Alpen kommt, und das dunkle, moorfarbene Wasser der Ilz, die aus dem Bayerischen Wald fließt. Vom Oberhaus, einer ehemaligen Festung hoch über der Stadt, bietet sich ein unvergleichlicher Panoramablick auf dieses Naturschauspiel und die verwinkelten Gassen der Altstadt.

Die Geschichte Passaus reicht weit zurück bis in die Römerzeit. Sie ist mit Überresten des römischen Limes Teil des UNESCO-Welterbes „Römischer Limes“. Später entwickelte sie sich zu einem mächtigen Fürstbistum, das über Jahrhunderte hinweg eine bedeutende politische und geistliche Rolle bis nach Ungarn spielte. Der Wiener Stephansdom ist eine Passauer Gründung. Erst im 15. Jahrhundert wurde Wien dann selbständiges Bistum.

Das Herzstück der Passauer Altstadt bildet der St. Stephansdom, ein Meisterwerk des europäischen Barocks. Seine beeindruckende Größe und die prächtige Ausstattung zeugen vom Reichtum und der Bedeutung des Passauer Fürstbistums. Besonders berühmt ist die Orgel des Doms, die gerade wieder zur größten Kirchenorgel der Welt erneuert und umgebaut wird

Neben dem Dom prägen zahlreiche weitere Kirchen und historische Gebäude das Stadtbild. Das Neue Bischöfliche Residenz mit seinem prunkvollen Festsaal, das Alte Rathaus mit seinem gotischen Glockenturm und die verwinkelten Gassen mit ihren charmanten Geschäften und Cafés laden zum Flanieren und Entdecken ein.

Ein weiteres Highlight ist die Veste Oberhaus, eine der größten und besterhaltenen Burganlagen Europas, die majestätisch auf einem Felsen über der Donau thront. Heute beherbergt die Veste ein Museum, das die Geschichte der Region lebendig werden lässt, und bietet neben dem bereits erwähnten Panoramablick auch eine hervorragende Gastronomie.

Doch Passau ist nicht nur eine Stadt der Geschichte und Architektur. Sie ist auch ein lebendiges Kulturzentrum. Die Universität Passau bringt eine junge, internationale Atmosphäre in die Stadt und sorgt für ein vielfältiges kulturelles Angebot, von Theateraufführungen über Konzerte bis hin zu studentischen Festivals. Die Stadt ist auch ein wichtiger Ausgangspunkt für Flusskreuzfahrten auf der Donau, die bis nach Wien, Budapest oder sogar zum Schwarzen Meer führen. Dies unterstreicht Passaus Rolle als Tor zu Osteuropa und als Drehscheibe für den kulturellen Austausch.

Für den KKV bedeutet die Wahl Passaus nicht nur eine faszinierende Kulisse für den kommenden Bundesverbandstag, sondern auch eine ideale Möglichkeit, sich unter anderem mit aktuellen Themen wie europäischer Integration, grenzüberschreitender Zusammenarbeit und der Rolle der Kirche in einer globalisierten Welt auseinanderzusetzen. Die Offenheit und Vielfalt Passaus bieten einen inspirierenden Rahmen für die Diskussionen und Begegnungen, die den Kern eines jeden KKV-Bundesverbandstages bilden.

Die Teilnehmer des 93. Bundesverbandstages in Passau können sich somit auf eine Stadt freuen, die Geschichte atmet, Naturerlebnisse bietet und gleichzeitig eine Brücke in die Zukunft schlägt. Eine Stadt, in der sich geistige Tiefe, kulturelle Vielfalt und eine unvergleichliche Schönheit vereinen – ganz im Sinne des KKV, der in Paderborn einen erfolgreichen Abschluss fand und nun voller Vorfreude den Blick auf die Drei-Flüsse-Stadt richtet. Paderborn hat die Messlatte hochgelegt, aber Passau ist bereit, sie mit Bravour zu überspringen.