KKV Corvey-Höxter erlebt inspirierenden Einkehrtag mit Monsignore Andreas Kurte in Paderborn
Paderborn/Höxter. Eine einfache Frage kann manchmal einen ganzen Tag füllen: „Wer bin ich?“ Dieser Herausforderung stellten sich die Mitglieder der KKV Ortsgemeinschaft Corvey-Höxter bei ihrem jüngsten Einkehrtag in Paderborn. Die Resonanz auf die Einladung war groß – sei es aufgrund des geschätzten Referenten Monsignore Andreas Kurte, des Ziels im Haus Maria Immaculata oder des tiefgründigen Themas selbst.
Innehalten in hektischen Zeiten
Monsignore Andreas Kurte, Dechant des Dekanats Höxter und Pfarrer im Pastoralen Raum Brakeler Land, traf auch diesmal einen Nerv. Bereits während der Landesgartenschau in Höxter hatte er die Ortsgemeinschaft mit seinen visionären Thesen zur Zukunft der Kirche begeistert. Unter dem Leitmotiv „Ich“ lud er die Teilnehmer nun zur tiefen Selbstreflexion ein: Wo liegen meine Stärken und Schwächen? Was sind meine Begabungen? Was ist mir im Leben wirklich wichtig?
In der Stille des Exerzitienhauses wurde schnell deutlich, dass diese Fragen in unserer heutigen, oft hektischen Zeit gar nicht so leicht zu beantworten sind. Viele Teilnehmer, den Autor dieser Zeilen eingeschlossen, spürten angesichts des leeren Blattes Papiers zunächst die Herausforderung, sich im Trubel von Beruf, Familie und den Anforderungen des Alltags selbst zu verorten. Doch gerade diese anfängliche Hürde öffnete die Tür für tiefe Gespräche. Der ideale Rahmen dafür war das Haus Maria Immaculata, das 1849 von Pauline von Mallinckrodt gegründet wurde und heute unter der Leitung der „Schwestern der Christlichen Liebe“ als spiritueller Rückzugsort dient.
Vom „Ich“ zum „Wir“ und zur Weltkirche
Der Schritt vom persönlichen „Ich“ zum „Ich glaube“ war fließend. In offenen Diskussionen tauschten sich die KKV-Mitglieder darüber aus, wie sie zum Glauben gefunden haben und wer ihre Wegweiser waren. Dabei blieb es nicht beim Persönlichen: Das Thema „Womit habe ich Schwierigkeiten?“ führte die Gruppe mitten in die aktuellen Debatten der Kirche.
Vom Synodalen Weg über die Situation der Kirche in Deutschland bis hin zur Weltkirche und der Neuordnung der Pastoralen Räume – kaum ein Bereich blieb unberührt. Auch das Spannungsfeld zwischen christlichem Glauben und einer säkularen oder muslimisch geprägten Umwelt wurde thematisiert. Die Diskussionsfreude war so groß, dass sie den Zeitrahmen fast sprengte; die Themenvielfalt hätte mühelos ein mehrwöchiges Seminar gefüllt.
Architektonische Impulse zum Abschluss
Nach einem gemeinsamen Mittagessen bildete ein Besuch des Paderborner Priesterseminars den kulturellen und geistlichen Abschluss des Tages. Besonders das Foyer und die neue Kapelle hinterließen einen bleibenden Eindruck. Die architektonische Symbolik – geführt von der Schriftrolle der Thora hin zum Neuen Testament, das in der Kapelle gen Himmel strebt – lud zum Schweigen und Staunen ein. Ein Raum, der gleichzeitig Platz für Besinnung, den Blick in die Natur und die Marienverehrung bietet.
Am Ende des Tages nahmen die Mitglieder der KKV OG Corvey-Höxter nicht nur Antworten auf die Frage nach dem „Ich“ mit nach Hause, sondern auch das Erlebnis einer starken Gemeinschaft, die sich den Fragen der Zeit und des Glaubens gemeinsam stellt.

