KKV-Aufsatzwettbewerb zum Thema „Ist die Demokratie in Gefahr?“
Paderborn. Im Rahmen des feierlichen Festabends zum Auftakt des 92. KKV-Bundesverbandstages in Paderborn wurden gestern Abend die Gewinner des renommierten KKV-Aufsatzwettbewerbs unter dem provokanten und hochaktuellen Titel „Ist die Demokratie in Gefahr?“ ausgezeichnet. Die Ehrung der jungen Talente erfolgte durch eine illustre Runde, angeführt vom Schirmherren des Wettbewerbs, Altbundespräsident Christian Wulff. An seiner Seite standen KKV-Vorsitzender Josef Ridders, sein Stellvertreter Markus Marhofer sowie Martin Pantke, der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Paderborn. Vor rund 130 Mitgliedern und Gästen des KKV, die sich im Rahmen des Bundesverbandstages versammelt hatten, wurde die Bedeutung des Themas und die Leistung der Preisträger gewürdigt.
Das Thema des Aufsatzwettbewerbs, „Ist die Demokratie in Gefahr?“, sei von „immenser Bedeutung für unsere Gesellschaft“, wie Michael Marhofer in seiner einführenden Rede zur Preisverleihung betonte. In einer Zeit, in der politische und gesellschaftliche Debatten zunehmend polarisiert sind und das Vertrauen in demokratische Institutionen vielerorts schwindet, hat der KKV mit dieser Fragestellung einen Nerv getroffen. Der Wettbewerb zielte darauf ab, junge Menschen zur kritischen Auseinandersetzung mit den Grundfesten unserer freiheitlichen Ordnung anzuregen und ihre Gedanken zu den Herausforderungen und Chancen der Demokratie zu sammeln.
Besondere Aufmerksamkeit galt den Ausführungen von Altbundespräsident Christian Wulff, der als Schirmherr des Wettbewerbs nicht nur die Preisverleihung begleitete, sondern zuvor bereits „wichtige, inspirierende, aber auch alarmierende Hinweise zur Lage der Demokratie in Deutschland“ gegeben hatte. Seine Worte, die aufmerksam von den Anwesenden verfolgt wurden, unterstrichen die Dringlichkeit der Debatte und die Notwendigkeit eines aktiven Engagements jedes Einzelnen für die Stärkung demokratischer Werte. Wulffs Präsenz verlieh dem Abend eine besondere Strahlkraft und hob die gesamtgesellschaftliche Relevanz des KKV-Engagements hervor.
Der Festabend selbst war ein würdiger Rahmen für die Auszeichnung. Die rund 130 KKV-Mitglieder und Gäste erlebten eine Atmosphäre des Austauschs und der gemeinsamen Reflexion. Die Anwesenheit von KKV-Vorsitzendem Josef Ridders und seinem Stellvertreter Markus Marhofer, die gemeinsam mit dem stellvertretenden Bürgermeister Martin Pantke die Ehrung vornahmen, symbolisierte die breite Unterstützung für die Initiative des KKV. Es war ein Abend, der nicht nur die Leistungen der Preisträger feierte, sondern auch die Verpflichtung des KKV zur Förderung des gesellschaftlichen Diskurses und der politischen Bildung unterstrich.
Michael Marhofer richtete sich in seiner Ansprache direkt an die Preisträgerinnen und Preisträger: „Zurück zu Ihnen, liebe Preisträgerinnen und Preisträger: Dieses Thema ist von immenser Bedeutung für unsere Gesellschaft, und es freut uns, dass sie sich so intensiv mit dem Thema beschäftigt haben.“ Er hob damit die zentrale Rolle hervor, die die jungen Autorinnen und Autoren in dieser wichtigen Debatte spielen. Ihre Aufsätze sind nicht nur Zeugnisse individueller Reflexion, sondern auch wertvolle Beiträge zu einem Dialog, der für die Zukunft unserer Demokratie unerlässlich ist. Sie haben mit ihren Arbeiten gezeigt, dass junge Menschen bereit sind, sich den komplexen Fragen unserer Zeit zu stellen und aktiv an der Gestaltung unserer Gesellschaft mitzuwirken.
Die Jury des KKV-Aufsatzwettbewerbs würdigte die herausragenden Leistungen folgender junger Talente:
1. Platz: Leah Baatz vom Sankt-Adelheid-Gymnasium in Bonn
2. Platz: Thore Johann Mennrich von der Liebfrauenschule Oldenburg
3. Platz: Amelie Boxler vom Maristenkolleg Mindelheim
Diese jungen Autorinnen und Autoren haben mit ihren tiefgehenden und originellen Beiträgen die Jury überzeugt und einen wichtigen Beitrag zur Debatte um die Zukunft unserer Demokratie geleistet.
Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die Verleihung des „Demokratie-Sonderpreises des Altbundespräsidenten“ an den 14-jährigen Anton Jänsch vom Archi-Gymnasium Soest. Obwohl er keinen Aufsatz im klassischen Sinne einreichte, beeindruckte er Altbundespräsident Wulff mit seinem außergewöhnlichen Engagement für die Demokratie. Anton entwickelte im Vorfeld der Bundestagswahlen die Idee für ein Video, das den KKV-Wahlaufruf „Wir reden mit weil Demokratie Haltung braucht!“ in den sozialen Medien verbreiten sollte. Mit großem Einsatz animierte er den Wahlaufruf, übernahm Videoschnitt und Vertonung und trug maßgeblich dazu bei, dass das Video viral ging und allein auf YouTube über 3.000 Nutzer erreichte. Insgesamt erreichte der KKV durch diese Aktion weit über 30.000 Menschen in den digitalen Medien. Altbundespräsident Wulff würdigte seine bemerkenswerte Art, sich mit unserer Staatsform auseinanderzusetzen, und hob hervor, dass er trotz seines jungen Alters mehr Rückgrat gezeigt habe als viele Wahlberechtigte. Dieser Sonderpreis unterstreicht, dass Engagement für die Demokratie vielfältige Formen annehmen kann und auch außerhalb traditioneller Wettbewerbsformate gewürdigt wird.
Der KKV, als Verband, der sich seit Jahrzehnten für die Werte der sozialen Marktwirtschaft und eine lebendige Demokratie einsetzt, hat mit diesem Aufsatzwettbewerb einmal mehr seine Rolle als wichtiger Akteur im zivilgesellschaftlichen Raum unter Beweis gestellt. Die Initiative, junge Menschen zur Auseinandersetzung mit der Demokratie aufzurufen, ist ein klares Bekenntnis zur Förderung von Meinungsfreiheit, kritischem Denken und bürgerschaftlichem Engagement.
Die prämierten Arbeiten der jungen Autorinnen und Autoren spiegelten eine beeindruckende Bandbreite an Perspektiven und analytischen Tiefen wider. Von kritischen Analysen aktueller politischer Entwicklungen über innovative Vorschläge zur Stärkung der Bürgerbeteiligung bis hin zu philosophischen Betrachtungen über die Grundlagen demokratischer Freiheit – die Aufsätze zeugten von einem tiefen Verständnis für die Komplexität des Themas. Die Jury lobte insbesondere die Originalität der Gedanken, die sprachliche Ausdruckskraft und die Fähigkeit der Preisträger, komplexe Sachverhalte verständlich und überzeugend darzulegen.
Diese Vielfalt der Beiträge unterstreicht nicht nur die intellektuelle Neugier der jungen Generation, sondern auch ihre Bereitschaft, sich aktiv in die Gestaltung der Gesellschaft einzubringen. Die Arbeiten der Preisträger sind ein wertvoller Fundus für den weiteren Diskurs über die Zukunft der Demokratie und bieten wichtige Ansatzpunkte für Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Sie zeigen, dass trotz aller Herausforderungen ein starkes Bewusstsein für die Bedeutung demokratischer Werte vorhanden ist und junge Menschen bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
Der Festabend in Paderborn war somit weit mehr als nur eine Preisverleihung. Er war ein starkes Signal für die Bedeutung der Demokratie und die Notwendigkeit, sie aktiv zu verteidigen und weiterzuentwickeln. Die inspirierenden Worte von Altbundespräsident Christian Wulff und die tiefgehenden Beiträge der Preisträger haben gezeigt, dass die Diskussion über die Zukunft unserer Demokratie lebendig ist und von einer engagierten Zivilgesellschaft getragen wird. Der 92. KKV-Bundesverbandstag hat mit diesem Höhepunkt einen wichtigen Impuls für die weitere Arbeit des Verbandes und für die gesellschaftliche Debatte gesetzt. Die ausgezeichneten Aufsätze werden sicherlich dazu beitragen, neue Perspektiven zu eröffnen und den Dialog über die Resilienz und die Herausforderungen unserer Demokratie zu vertiefen.
Schreibe einen Kommentar